TPS-Pulsstimulation – Wirkung und Funktionsweise
Transkranielle Pulsstimulation: Zellregeneration im Gehirn
Die Pulsstimulation bewirkt eine Vielzahl biochemischer Aktivitäten
Die Wirkung bzw. die Funktionsweise der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) besteht zunächst aus der Zellregeneration im Gehirn. Die TPS-Pulsstimulation ist Präzisionsmedizin – aber nur mittels sanfter Stoßwellen, ganz ohne Skalpell, invasiven Eingriff oder Chemie. Die ultrakurzen Pulse dringen über die Schädeldecke hindurch bis zu 8 cm tief in das Gehirn ein und können dort mit höchster klinischer Effizienz wirken.
Der Einsatz der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) führt zu kurzfristigen Membranveränderungen an den Gehirnzellen. Die Konzentration von Transmittern und anderen biochemischen Stoffen wird dabei lokal verändert. Die Konsequenz ist eine Aktivierung von Nervenzellen und der Aufbau kompensatorischer Netzwerke, also die Bildung neuer Synapsen, die die erkrankte Hirnfunktion verbessern. Zudem werden Wachstumsfaktoren freigesetzt.
Dadurch kommt es zu einer Verbesserung der Gehirndurchblutung sowie zur Bildung neuer Gefäße und zur Nervenregeneration. Durch eine Vermehrung von Blutgefäßen sowie einer gezielten Nervenstimulation kann die Gehirnleistung verbessern werden.
Die Behandlung unterstützt darüber hinaus die Ausschüttung von Stickoxid und die Stimulation der sog. BDNF, Proteine aus der Gruppe der Neurotrophine, die Nervenzellen und Synapsen schützen.
TPS bremst neurodegenerativ bedingten Gehirnabbau und verringert die kortikale Atrophie
Bei einer Gehirnatrophie geht mehr und mehr Gehirnsubstanz verloren. Dies geschieht bei Alzheimer-Demenz und anderen Demenz-Krankheiten durch die Ablagerung Amyloid-haltiger Plaques. Auch die kortikale Dicke, also die Dicke der Großhirnrinde, verringert sich. In Studien konnte mittlerweile belegt werden, dass die mit der TPS-Pulsstimulation stimulierten Gehirnareale so moduliert werden, dass die kortikale Dicke wieder zunimmt. Die TPS reduziert die Hirnatrophie signifikant.
Die Resultate der TPS-Wirkungen bei neurodegenerativen Erkrankungen
Zunächst ist es Ziel der TPS, den Fortlauf der jeweiligen Erkrankung zu stoppen! Dies bedeutet, dass wir mit der TPS die weitere Entwicklung der Krankheit aufhalten wollen. Allein dies ist ein gewichtiges Ziel, dass bisher medikamentös nicht erreicht werden konnte.
Aber in ca. 80% der Behandlungsfälle kann die Transkranielle Pulsstimulation erfahrungsgemäß noch mehr: Bei Alzheimer-Demenz und anderen Formen dementieller Erkrankungen wird das Gedächtnisnetzwerk wieder von neuem angetrieben und die Gedächtnisleistung steigt. Die Patient:innen werden auch körperlich wieder aktiver, deutliche Stimmungsverbesserungen und eine Reduzierung von Ängsten sind die Folge. Die Betroffenen können wieder aktiver und selbstbestimmter am sozialen Leben teilnehmen und sind wieder mehr Herr ihrer eigenen Persönlichkeit.
Bei Morbus Parkinson kann die Pulsstimulation in die sog. „substanzia nigra“ (ein Kernkomplex im Bereich des Mittelhirns) eindringen, deren kontinuierliches Absterben für den Kontrollverlust über Muskeln und in der Folge für weitere Symptome verantwortlich ist. Parkinson-Patient:innen leiden zudem vor allem an Dopamin-Verlust. Dopamin ist ein Nervenbotenstoff (Neurotransmitter), der im Gehirn der Kommunikation der Nervenzellen untereinander dient.
Durch die TPS-Pulsstimulation postuliert man, dass das biochemische Geschehen infiltriert werden kann, so dass die häufigen Symptome wie Tremor (Zittern), Bewegungsstörungen, Angst und Schlaflosigkeit positiv beeinflusst werden können.
Demenz-assoziierte Depressionen wurden bereits in Hinblick auf die Wirkung der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) klinisch untersucht und auch hier zeigte die TPS signifikante Ergebnisse. Es ist auch eine nur logische Konsequenz, dass die niederfrequenten Stoßwellen der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) die zur Lösung einer Depression notwendigen Prozesse an den Nervenzellen gezielt stimulieren, um so die zur Reizweiterleitung und -verarbeitung erforderlichen Botenstoffe wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Denn ob eine Depression nun durch eine Demenz-Erkrankung (oder übrigens auch umgekehrt, was ebenfalls der Fall sein kann!) entsteht oder durch andere Einflüsse, so ist die Biochemie im Gehirn doch stets an sich gestört und scheint von den Stoßwellen der TPS regulierend und positiv beeinflusst werden zu können.
Wichtiger Hinweis: Morbus Parkinson und Depressionen werden in unserer Praxis noch als sogenannte „Off-Label-Use“-Therapien durchgeführt. Gemeint ist damit, dass ein Arzneimittel oder eine Therapie gegen eine Krankheit eingesetzt wird, für die es von den Zulassungsbehörden noch keine weitere, individuelle Genehmigung hat. Gleichwohl sind „Off-Label-Use“-Therapien Standard in der Medizin, wenn bereits entsprechende Studien – wie hier bei der TPS – vorliegen. Eine gesonderte Zulassung ist dann eher bürokratischer Natur und kostet dementsprechend noch Zeit.